Schokoladenmünzen als alternative Währung im Mittelalter: Mythos oder Wahrheit?
Schokoladenmünzen als alternative Währung im Mittelalter: Mythos oder Wahrheit?
In der Weltgeschichte wird oft über kuriose Formen des Handels und Tauschs gesprochen, aber die Vorstellung, dass Schokolade jemals als Währung verwendet wurde, ist weitgehend ein Mythos – zumindest in der uns heute bekannten Form. Tatsächlich gibt es jedoch historische Wurzeln für den Handel mit Kakao in einigen präkolumbischen Gesellschaften, insbesondere in Mesoamerika.
Die Azteken und Maya nutzten Kakaobohnen als Zahlungsmittel. Bei den Azteken wurden Kakaobohnen so geschätzt, dass sie als eine Art natürliche Währung dienten, ähnlich wie Gold oder Silber in Europa. Zum Beispiel könnte man für 10 Kakaobohnen einen Hasen kaufen, während 100 Bohnen den Preis eines Sklaven decken konnten. Das lag daran, dass Kakao nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Symbol von Prestige und Wohlstand war.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Vorstellung, dass Schokoladenmünzen in metallischer Form als Währung verwendet wurden, nicht historisch korrekt ist. Die Idee, dass es geprägte Münzen aus Schokolade gegeben hätte, ist ein modernes Missverständnis, das durch die heutige Tradition von Schokoladenmünzen in Gold- oder Silberfolie genährt wird. In der Praxis wurden jedoch echte Kakaobohnen gehandelt, getauscht und sogar als Tribute an Herrscher gezahlt.
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